Naturheilkunde



Nach unserem Verständnis sind chronische Erkrankungen so individuell wie die Menschen selbst. Eine Diagnose ist zwar ein Wegweiser, sagt aber nicht alles darüber aus, wie es Ihnen genau geht und was der eigentliche Grund für Ihre Beschwerden ist.

Liegt die Ursache Ihrer Beschwerden dort, wo Sie sie spüren? Oder woanders? Müssen Sie etwas zu sich nehmen oder absetzen? Gibt es eine Häufung ähnlicher Beschwerden in Ihrer Familie? Handelt es sich um eine Organerkrankung oder liegt es an der Ernährung, den Lebensumständen, dem aktuellen Stress, einem alten Kummer oder an ......?

Wir als Ganzes und unser Körper sind hochkomplexe Systeme, die sich nicht auf reine Chemie reduzieren lassen. So hilfreich Laborwerte und ausgefeilte Diagnoseverfahren auch sein mögen, sie dringen oft nicht bis zu den tieferen Ursachen chronischer Erkrankungen vor.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es daher wichtig

1. Die Zusammenhänge und Ursachen Ihrer Beschwerden zu verstehen.

2. Ihr ganz individuelles Beschwerdebild zu erfassen.

3. Die Therapie an diesen Erkenntnissen auszurichten.

Bei uns kommen deshalb verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz, um Ihnen als Mensch mit Ihren individuellen Beschwerden möglichst gezielt zu helfen.

Dazu gehören unter anderem:

Homöopathie

Homöopathie wurde als Heilmethode von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) entdeckt und klinisch erprobt. Sie basiert auf der Ähnlichkeitsregel, die bereits Hippokrates erwähnt, die aber erst Hahnemann systematisch erforscht hat: Durch Anwendung des Ähnlichen (homoios) soll die Krankheit (pathos) geheilt werden. In der Homöopathie wird der einzelne Mensch – mit all seiner Individualität - als ein ganzheitliches System gesehen, das bei einer Erkrankung im Ungleichgewicht ist. Dieses System lässt sich nach unserer Erfahrung durch gezielte Reize regulieren und wieder ins Gleichgewicht bringen.

Und wie funktioniert das?

Jeder starke Reiz wie z.B. Kälte, Hitze, Zugluft, Schock etc., der auf unseren Organismus einwirkt(Erstwirkung), verursacht eine Reaktion darauf (Nachwirkung). Wenn Sie zum Beispiel Ihren Arm lange Zeit in sehr kaltes Wasser tauchen (Erstwirkung) und dann wieder herausnehmen ist dieser zunächst kalt. Doch nach und nach wird er wieder wärmer, und ist zum Schluß sogar wärmer als der andere Arm (Nachwirkung). Schulmedizinische Arzneimittel richten sich gegen die Nachwirkung. Bei chronischen Krankheiten bedeutet dies, dass Sie dauernd Medikamente einnehmen müssen, um eben diese Nachwirkung zu unterdrücken. Homöopathische Arzneimittel hingegen imitieren die Erstwirkung, um mit Hilfe dieses Reizes den Organismus dazu zu bringen, selbständig wieder ins Gleichgewicht zu finden (Nachwirkung). Der Vorteil dabei ist, dass mit Hilfe dieses Prinzips auch sogenannte chronische Krankheiten behandelt und auch zur Ausheilung gebracht werden können.

Ein vereinfachtes Beispiel zur Veranschaulichung: Beim Zubereiten einer Küchenzwiebel (Alium cepa) kann es vorkommen, dass die Nase läuft, die Augen tränen und frische Luft die Beschwerden lindert. Leidet ein Patient nun an einem Schnupfen mit ähnlichen Symptomen, ist eine Behandlung mit dem homöopathischen Wirkstoff Allium cepa (sehr ähnliche Erstwirkung) hilfreich, weil der Organismus durch die Nachwirkung wieder ins Gleichgewicht findet.

Als Reiz- und Regulationstherapie hat die Homöopathie die Kraft, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. So wird eine Heilung aus eigener Kraft möglich.

Homöopathische Arzneimittel eignen sich bei akuten wie chronischen Erkrankungen. Zudem können sie ergänzend zur Schulmedizin eingesetzt werden.

Homöopathische Erstanamnese

Das Erstgespräch bei chronischen Erkrankungen (bei akuten natürlich viel kürzer) ist in der klassischen Homöopathie sehr ausführlich und dauert bei uns etwa 1-2 Stunden. Es ist sehr wichtig, die Beschwerden und den Krankheitsverlauf gut zu verstehen. Nur ein umfassendes Verständnis der Beschwerden erlaubt eine gute Arzneimittelauswahl. Und nur ein gut passendes homöopathisches Arzneimittel ist in der Lage die Selbstheilungskräfte des Organismus so anzuregen, dass im Optimalfall Heilung entstehen kann.

Die medizinische Diagnose (wie zum Beispiel Migräne, Rheuma, etc.) ist die Basis für das physische Verständnis und bietet wichtige Anhaltspunkte für die Schwere der Erkrankung und die Prognose. Für die Auswahl des homöopathischen Arzneimittels stehen jedoch die individuellen Beschwerden im Vordergrund. Also:

Wo genau sitzt der Schmerz und wie fühlt er sich an? z.B. stechend, brennend, reißend

Wann oder wodurch ist es am schlimmsten? Z.B. nachts zwischen 1 und 3.00 Uhr, nach dem Essen, vor Sturm, bei Bewegung, nach der Ruhe…

Was können Sie tun, um die Beschwerden zu lindern? Z.B. Herumgehen, warme Umschläge, kalte Getränke, auf der linken Seite liegen…

Welche Begleitsymptome gibt es? Z.B. Übelkeit, Schweiß, Durst, Hitzegefühl, Frost…

Ist der Gemütszustand während- oder seit Bestehen der Beschwerden verändert? Z.B. weinerlich oder reizbar, will in Ruhe gelassen werden…

Seit wann bestehen die Beschwerden, gab es einen Auslöser? Z.B. Durchnässung, Zugluft, Unfall, Trauerfall oder Schock, Ansteckung....

Bei der Behandlung chronischer oder immer wiederkehrender Beschwerden (wie z.B. Blasenentzündungen oder Kopfschmerzen) sind nicht nur die Symptome wichtig, die sich auf die Hauptbeschwerde beziehen, sondern auch die medizinische Vorgeschichte, bei Kindern auch Besonderheiten während der Schwangerschaft und Geburt und Auffälligkeiten in der Entwicklung.

Weiterhin gilt die Aufmerksamkeit den Allgemeinsymptomen wie Appetit, Temperatur-und Wetterempfindlichkeit, Schlaf und Energie. Diese nicht unbedingt krankhaften Eigenheiten sind Ausdruck der Individualität eines Menschen und können oft wichtige Hinweise auf das wirksame Heilmittel geben.

Psychische Symptome sind wichtig, sofern sie gleichzeitig mit den Beschwerden auftreten (z.B Kopfschmerz und Reizbarkeit, Menstruation und Weinerlichkeit…), seit der Erkrankung bestehen oder es sich um eine psychische Erkrankung selbst handelt. Dann tragen sie wesentlich zur Mittelwahl bei.

Dem ersten Folgegespräch kommt während einer homöopathischen Behandlung große Bedeutung zu. Der ersten Verschreibung ging oft eine aufwendige Analyse voraus und es gilt nun die Reaktion auf das Arzneimittel zu beurteilen, den weiteren Behandlungsverlauf zu planen und einzuschätzen.

Die Reaktionsbereitschaft des Organismus im Allgemeinen und das Ansprechen auf die ausgewählte Arznei lassen sich erkennen. Also ist es wichtig sowohl die Reaktionen im Sinne einer Erstreaktion als auch Veränderungen auf folgende Art und Weise zu registrieren.

  • Gab es Verbesserungen in Bezug auf die genannten Beschwerden oder allgemein (Vitalgefühl, Schlaf etc.) oder im geistig/emotionalen Bereich?
  • Gab es Verschlechterungen in Bezug auf oben genannte Bereiche?
  • Gab es ein vorübergehendes Auftreten von aus der Krankengeschichte bekannten Symptomen?
  • Gab es ein vorübergehendes Auftreten von unbekannten Symptomen?

Die Beantwortung dieser Fragen macht eine korrekte Beurteilung erst möglich und erfordert auch eine gewisse Bereitschaft zur Selbstbeobachtung.

Homöopathie hat Grenzen

Homöopathie ist kein Allheilmittel und sollte nicht losgelöst von anderen therapeutischen Maßnahmen und Möglichkeiten betrachtet werden. Wie andere medizinische Therapieformen, hat auch die Homöopathie ihre Grenzen. Das ist der Fall, wenn z. B. die Stimulation der Selbstheilungskräfte als Therapieweg nicht ausreicht. Beispiele sind notwendige Operationen, schwere bakterielle Infektionen oder bei schwerwiegenden chronischen Erkrankungen, bei denen wenig Chance auf Heilung besteht. Hier liegt der Anspruch der Homöopathie in einer unterstützenden Funktion. In vielen Fällen kann sie so zu einer wertvollen Ergänzung der notwendigen schulmedizinischen Behandlung werden.

Zum Nachweis der Wirksamkeit und zum aktuellen Stand der Forschung möchten wir sie auf die Seite

www.wisshom.de/homoeopathie-forschung-eine-aktuelle-uebersicht/

verweisen. Dort finden Sie neben einer Zusammenfassung auch die vielen Studien, welche die Wirksamkeit der Homöopathie eindeutig belegen.

Nahrungsergänzungsmittel

Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln sollte immer die 1. Wahl sein und ist durch nichts zu ersetzen.

Dennoch können Nahrungsergänzungsmittel aus verschiedenen Gründen eine sinnvolle Unterstützung sein. Sei es, weil Ihr Körper bestimmte Stoffe nicht ausreichend aufnimmt, Sie zu bestimmten Zeiten oder bei bestimmten Beschwerden einen erhöhten Bedarf haben oder auch als vorbeugende Maßnahme in Infektionszeiten. Nahrungsergänzungsmittel können auch dazu beitragen, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.

Die Herausforderung besteht darin, zu wissen, welche Substanzen in welcher Dosierung und Kombination sinnvoll und hilfreich sind. Denn eine unbedachte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln über einen längeren Zeitraum oder in Kombination mit herkömmlichen Arzneimitteln kann durchaus auch negative Folgen haben.

Zu bedenken ist auch, dass Nahrungsergänzungsmittel bei weitem nicht die Anforderungen wie Arzneimittel erfüllen müssen. Dies führt häufig dazu, dass durch einfallsreiche Werbung viel versprochen wird, die Präparate aber viel zu wenig Wirkstoffe enthalten, um die beworbene Wirkung zu erzielen.

Der fachgerechte Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln kann bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen unterstützend wirken. Zur Unterstützung anderer Therapien empfehlen wir bei Bedarf hochwirksame und sichere Präparate.

Cranio-Sacral-Therapie

Die Cranio-Sacral-Therapie ist eine sanfte, ganzheitliche Behandlungsmethode mit dem Ziel, das natürliche Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen.

Ein Anwendungsbeispiel für die Cranio-Sacral-Therapie ist die Behandlung von Spannungszuständen im Körper, die durch Stress, Traumata oder andere Belastungen entstehen können. Durch sanfte Berührungen und gezielte Manipulationen im Bereich des Schädels, des Kreuzbeins und entlang der Wirbelsäule werden Verspannungen im Gewebe gelöst und die natürliche Beweglichkeit wiederhergestellt.

Insgesamt bietet die Cranio-Sacral-Therapie eine sanfte und effektive Möglichkeit, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und das Wohlbefinden wiederherzustellen.

Pflanzenheilkunde - Phytotherapie

Die Pflanzenheilkunde, auch Phytotherapie oder Kräuterheilkunde genannt, hat eine lange Geschichte, die bis zu den Anfängen der Menschheit zurückreicht. Schon in prähistorischer Zeit wurden Pflanzen zur Behandlung von Krankheiten und zur Förderung des Wohlbefindens eingesetzt. Diese traditionelle Praxis hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und ist auch heute noch eine wichtige Säule der Naturheilkunde.

In unserer Praxis wird die Phytotherapie gelegentlich zur Unterstützung eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes eingesetzt. Wir nehmen uns Zeit, um Ihre individuellen Bedürfnisse und Symptome zu verstehen und wählen dann gezielt pflanzliche Arzneimittel aus, die auf Ihre spezifischen Beschwerden abgestimmt sind. Dies kann in Form von Tees, Tinkturen, Fertigpräparaten, Salben oder ätherischen Ölen geschehen.

Gerne beraten wir Sie ausführlich.